Das GRETA-Kompetenzmodell

Allgemein



Im vergangenen Jahr habe ich eine Mitteilung von Seiten eines BildungstrĂ€gers erhalten, der auf ein Projekt aufmerksam gemacht hat, das vom Deutschen Institut fĂŒr Erwachsenenbildung federfĂŒhrend geleitet wird, das sogenannte GRETA-Projekt. Es bietet allen in der Erwachsenenarbeit TĂ€tigen die Möglichkeit, ihre Kompetenzen prĂŒfen und durch ein Anerkennungsverfahren validieren zu lassen.

Ich habe mich sehr schnell dazu entschlossen, mich in einem ersten Schritt mit dem sogenannten Reflexionsbogen auseinanderzusetzen, der meine pĂ€dagogischen Kompetenzen genauer ins Auge nimmt. Anhand eines umfangreichen Fragenkataloges konnte ich meine bisherige LehrtĂ€tigkeit, immerhin sind es in diesem Jahr 40 Jahre, die ich in der Erwachsenenarbeit unterrichte, ĂŒberdenken.

Bei diesen Fragen ging es zum Beispiel um meine Motivation, meinen Werdegang, meine Themen, aber auch darum, zu ĂŒberlegen, was mir besonders Spaß gemacht hat. Weiterhin wurde nach meinem RollenverstĂ€ndnis als Lehrende gefragt, ein besonders interessanter Aspekt, denn er hat mir noch einmal sehr deutlich vor Augen gefĂŒhrt, welche  pĂ€dagogischen Leitlinien ich mir schon sehr frĂŒh gesetzt hatte. Des weiteren ging es um Fragen ĂŒber den Umgang mit potentiellen Auftraggebern, die Planung, Zielsetzung von Lerninhalten und um die Didaktik und Methodik, die meine Workshops bestimmen. Der Umgang mit DiversitĂ€t, die FĂŒhrung von Gruppen und die Prinzipien einer guten Moderation standen ebenfalls zur Debatte, sowie der Austausch mit Kollegen und die mögliche Weiterbildung.

Es war sehr interessant, ĂŒber diese Fragen zu reflektieren und sich selbst  genauer unter die Lupe zu nehmen.

In einem zweiten Schritt habe ich mich darum Ende vergangenen Jahres fĂŒr eine intensivere Studie angemeldet, dem sogenannten GRETA-Portfolioplus. Hier wurde eine wesentlich umfangreichere Analyse meiner Kompetenzen vorgenommen. Die Analyse umfasst vier Bereiche:

– Professionelle Selbststeuerung
– Berufspraktisches Wissen und Können
– Fach- und feldspezifisches Wissen
– professionelle Werthaltungen und Überzeugungen

Diese Bereiche teilen sich wiederum in den Basis- und den Aufbaubereich mit 30 Unterthemen. Sie können sich sicherlich vorstellen, daß das nicht an einem Tag erledigt war. Drei Wochen tĂ€glicher Refelxion und Formulierung waren nötig, um die Befragung zu einem guten Abschluß zu bringen. Dann ging der Fragebogen an eine ausgebildetet Gutachterin, die in Folge eine Kompetenzbilanz aufstellte. Diese habe ich mit ihr in einem langen TelefongesprĂ€ch reflektiert und mögliche ErgĂ€nzungen oder Fragen diskutiert. Seit vergangener Woche liegt mir nun meine Kompetenzbilanz schriftlich vor.

Mir wurde eine hohe Kompetenz in meiner Rolle als Lehrende in der Erwachsenenbildung ausgestellt. Es war ein tolles GefĂŒhl, all die Jahre und Jahrzehnte auf dem besten Weg gewesen zu sein. Besonders als SelbstĂ€ndige in diesem Bereich erhĂ€lt man eine solch professionelle RĂŒckmeldung so gut wie nie. Nun kann ich mich nicht nur ĂŒber die schönen RĂŒckmeldungen meiner Teilnehmerinnen freuen, sondern auch auf eine fundierte und hervorragende Kompetenzbilanz verweisen. Da hat sich der Einsatz doch wirklich gelohnt.

Möchten Sie mehr ĂŒber dieses Projekt erfahren? Dann schauen Sie hier vorbei.

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