Immer wieder bin ich im Internet unterwegs, um nach interessanten Themen, KĂŒnstlerinnen oder Ausstellungen und Veranstaltungen Ausschau zu halten und das weltweit. Ich setze mir allerdings zeitlich Grenzen, damit die Stunden nicht einfach an mir vorbeirauschen und ich mich im Netz verliere. Oftmals dient es einfach nur als Stimulation, manchmal fĂŒhrt es dazu, dass ich in meinen eigenen Werken Schritte weiterkomme, wenn ich andere Werke betrachte oder ich halte es fĂŒr so interessant, dass ich auf dem Blog darĂŒber berichte. Da es ja nicht der erste Blog ist, an dem redaktionell arbeite, habe ich mir gewisse Regeln gesetzt. Dazu gehört auch, selbst noch so interessante KĂŒnstlerinnen nicht unter Favoriten abzulegen und immer mal wieder zu schauen, was sie machen, sondern sie bewusst wieder zu „verlieren“. Ich hoffe so meine eigenen Ideen unabhĂ€ngig und wenig beeinflusst weiterzuverfolgen und meinen Kopf nicht zu sehr mit fremden Bildern zu fĂŒllen. Ich glaube, bisher ist mir das auch recht gut gelungen.
Internet oder Printmedien
Genauso inspirierend wie Berichte im Internet sind fĂŒr mich immer noch die Printmedien. Ich liebe es, Zeitschriften, BĂŒcher oder Kataloge in der Hand zu halten und insbesondere Texte zu Kunst und Kultur jederzeit lesen zu können und mich in ihre Inhalte zu vertiefen.
Am Anfang jeden Monats erhalte ich die Kunstzeitung, die in vielen Museen umsonst ausliegt. Ich habe sie abonniert, denn ich halte ihre Berichterstattung fĂŒr ausgesprochen unabhĂ€ngig und kritisch. NatĂŒrlich kann ich hier nicht in aller AusfĂŒhrlichkeit zu allen Nachrichten Stellung beziehen, aber folgende … fand ich sehr interessant und auch an dieser Stelle erwĂ€hnenswert:
- Nach einer Allensbach Umfrage zum Interesse an Kunst und Kultur ist das Desinteresse an diesen Themen dramatisch zurĂŒckgegangen, insbesondere bei der jungen Generation, in den letzten 20 Jahren um 30 Prozent. Hat das auch Auswirkungen auf unsere Kunst und wenn ja, in welchem MaĂe und wie zeigt sich diese VerĂ€nderung? Direkte Ursachen können nicht genannt werden, aber, ich zitiere.“ Der springende Punkt ist jedoch das Verblassen des Glaubens an die Kunst. Jenes Glaubens, dass Kunst einen Wert hat, der ihren materiellen Wert weit ĂŒbersteigt; dass sie etwas ausstrahlt, das unerklĂ€rlich, erregend und geheimnisvoll ist, dass sie einen heftigen Disput ebenso lohnt wie die Anstrengung, sich mit ihr zu beschĂ€ftigen. Dass sie ein unvergessliches Erlebnis zeitigen und einen neuen Blick auf die Welt eröffnen kann – vielleicht gelegentlich GlĂŒcksmomente erzeugt. Kurzum, dass sie eine GroĂe ErzĂ€hlung“ verkörpert… (Klaus Honnef, Kunstzeitung April 2018, Seite 6)
- In dem Zusammenhang ist es auch interessant zu erfahren, dass der neue BundeskulturausschuĂ, der sich aus achtzehn Personen, 10 MĂ€nnern und acht Frauen aus allen gewĂ€hlten Parteien, zusammensetzt, niemanden dabei hat, der in irgendeiner Art und Weise bisher mit Kunst und Kultur in Beziehung stand. Das spricht fĂŒr sich. (Karl-Heinz Schmid, Kunstzeitung, April 2018, Seite 5)
- einen Anzeige auf der zweiten Seite der Zeitung lĂ€sst mich dann aufhorchen: Claudia Kallscheuer hat den Kunstpreis der Stadt DĂŒren erhalten. Ihre Ausstellung im Leopold-Hoesch-Museum DĂŒren unter dem Titel Clear and Cloudy ist noch bis zum 10.6.2018 zu sehen. Mehr Informationen zur KĂŒnstlerin finden Sie hier
Alle zwei Monate liegt bei mir eine weitere Publikation auf dem Tisch: Kunstforum International, eine Zeitschrift fĂŒr alle Bereiche der Bildenden Kunst. Es scheint so etwas wie einen Zeitgeist zu geben, der sich unmerklich verbreitet: Thema der 334 Seiten starken Publikation: Vom Sinn der Kunst – Wozu Kunst? Was kann Kunst? Wie denkt Kunst? Der Schwerpunkt wird mit Interviews, Essays, Fragen an Philosophen und GesprĂ€chen mit Kunstvermittlern sehr intensiv bearbeitet. DafĂŒr brauche ich Zeit, Ruhe und MuĂe, um mich mit den einzelnen Aspekten auseinanderzusetzen. Sicher werde ich Ihnen ĂŒber die ein oder andere Idee, die mich besonders gefesselt hat, berichten. Hier erfĂ€hrt man auch sehr ausfĂŒhrlich Neues ĂŒber Messen und MĂ€rkte, ĂŒber Ausstellungen und Biennalen, ĂŒber Kulturpolitik, Galerien, Ausschreibungen und vieles andere mehr. GesprĂ€che mit KĂŒnstlerInnen sind auch immer wieder zu finden. Bei einer Serie in mehreren Folgen geht es um das Zeichnen zur Zeit. Nach einer Einleitung werden acht KĂŒnstlerInnen vorgestellt, die sich mit dem Thema „Zeichnen“ in ihrem Werk auseinandersetzen. Spannend! Es gibt also viel zu entdecken und zu lesen und das braucht Zeit.
Im Atelier
An anderer Stelle möchte ich aber auch weiterkommen. Und so finde ich mich mal mehr und mal weniger lange in meinem Atelier wieder, wo ich unterschiedliche Projekte verfolge. Ich darf an dieser Stelle verraten, dass ich im nĂ€chsten Jahr eine Ausstellung plane und nun auf dem Weg bin, ein Konzept zu entwickeln und neue Arbeiten anzufertigen. So einfach, wie es sich anhört, ist es allerdings nicht. Es braucht Zeit, es wird wachsen, die Ideen und Vorstellungen werden konkretisiert. Schauen Sie einfach mal ĂŒber meine Schulter und begleiten Sie mich vier Tage
Linie und Zeichnung beschĂ€ftigt mich immer wieder aufs neue. Das sehen Sie ja auch in meiner Galerie. Es entstehen immer wieder kleinere oder gröĂere Serien, bei denen ich Möglichkeiten und Werkzeuge erkunde, aber auch die Linie selbst immer wieder einer Betrachtung unterziehe.
Am nÀchsten Tag habe ich mehr Zeit und ich wende mich Collagen zu.
Ich arbeite auch an einem gröĂeren Werk. Dazu brauche ich wieder Einzelelemente, die ich bereits in genĂŒgender Anzahl gefertigt habe. Nun will ich prĂŒfen, ob sie wirklich fĂŒr diese Arbeit geeignet sind. FĂŒr den Einsatz, den ich geplant hatte, sind sie nicht geeignet, aber an einer anderen Stelle unterstĂŒtzen sie den Inhalt um ein Vielfaches. Also werden sie dort festgenĂ€ht. Vorher habe ich noch viele textile Linien eingeknĂŒpft und mit dem Kreuzstich FlĂ€chen ausgearbeitet.
Am vierten Tag komme ich wieder auf meine Linienzeichnungen zurĂŒck.
Ich hoffe der kĂŒnstlerische Rundgang hat Ihnen SpaĂ gemacht.
Wenn Sie immer noch nicht genug haben und sich noch intensiver ĂŒber Ausstellungen informieren wollen, dann wechseln Sie doch zu Gudrun Heinz