Besuch im Museum unter Tage – 2. Teil

Ausstellungen, Entdeckungen, Robert Horn


Beim Besuch im Museum unter Tage haben wir uns sowohl die aktuelle als auch die ständige Ausstellung angeschaut. Und da konnte man wirklich fantastische Werke entdecken. Die Werke, die in diesem Bereich präsentiert werden, befassen sich im weitesten Sinne mit Landschaft, bieten eine „Weltsicht“.



Wie kaum ein anderes Medium eignet sich die kĂĽnstlerische Landschaftsdarstellung dazu, die Rolle des Individuums in der Welt bzw. den Blick des Einzelnen auf seine jeweilige Umwelt zu reflektieren: Landschaftssicht ist immer auch Weltsicht.
Deshalb sind Werke der Landschaftskunst nicht als bloße Abbilder einer tatsächlichen Landschaft zu verstehen. Vielmehr bündeln sich in ihnen kollektive und individuelle Perspektiven und offenbaren sich gesellschaftliche Modellvorstellungen ebenso wie private Befindlichkeiten oder Sehnsüchte. Jeweils aktuelle gesellschafts- und kulturgeschichtliche Entwicklungen werden dabei zuweilen differenziert gespiegelt oder sogar vorweggenommen; in anderen Fällen entstehen träumerische, melancholische oder kritische Gegenbilder zur jeweils erlebten Realität.
Im Laufe der Jahrhunderte vollziehen sich in dieser Sicht auf die Welt Wandlungen, Brüche und oft überraschende Umwälzungen, denen in der Ausstellung ein besonderes Augenmerk gelten soll.

https://situation-kunst.de/mut/weltsichten


 

Man hätte nun  genau diese Wandlungen und BrĂĽche zu einem Thema beim Betrachten der Bilder machen können. Mich hat aber etwas ganz anderes fasziniert. Da man ganz nah an die Bilder gehen und wirklich jeden Pinselstrich entdecken und betrachten konnte, war schnell klar, da muss ich mal genauer hinschauen. Ich bin es ja von den Arbeiten meines Mannes gewohnt, dass sich bei genauerer Betrachtung das Bild quasi in seine Einzelteile auflöst und das Dargestellte nicht mehr auszumachen ist.


Robert Horn – Bleistiftzeichnung


















Bei den ausgestellten Bildern sollte es mir ähnlich gehen. Ob es sich nun um eine Arbeit von Lovis Corinth oder anderen bekannten und mir nicht bekannten Malern handelte, geht man in die Details, findet man feinste Pinselstriche, dicken Farbauftrag, sich wiederholende Formen und Muster. Es existieren also nicht nur in textilen Arbeiten Texturen und interessante Oberflächengestaltungen, sondern auch in der Malerei und das in jedem Jahrhundert.













Gehen Sie doch einmal mit anderen Augen durch eine Kunstausstellung. Da kann man wirklich viel entdecken.

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Ausstellung:  „Huhn oder Ei – wer war zuerst?“
Astrid Meiners- Heithausen  und Ulla Hoppe

Gemeinschaftsarbeit der KĂĽnstlerinnen



Was genau passiert, wenn zwei Künstlerinnen aus den Bereichen Photomalerei und Druckgrafik auf der einen Seite und Textilkunst im Allgemeinen und Stickerei im Besonderen von zwei Seiten an ein Thema herangehen, ist ein völlig neuer, spannender Ansatz in der Betrachtungsweise. Die Ergebnisse sind verblüffend. Teilweise ist die Parallele auf den ersten Blick erkennbar, teilweise bedarf es eines zweiten Blicks, um den Gedanken nachzuspüren, die zu den jeweiligen Ergebnissen führten.

Die beiden Künstlerinnen Astrid Meiners-Heithausen und Ulla Hoppe sind neue Wege gegangen und haben sich von jeweils sechs Werken der Kollegin zu eigenen Arbeiten inspirieren lassen. Der Dialog von Stift und Nadel, von Papier und Textil, von Strich und Faden war für beide Künstlerinnen eine willkommene Herausforderung zu neuen Ansätzen. Auf diese Weise sind 12 Kunst“paare“ entstanden, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten und die spannende Frage stellen: „Huhn oder Ei – wer war zuerst?“


Allein

Schottische Highlights



Nachts sind alle Männchen blau

… wie denn, wo denn, was denn?

 

Gespräch Gelb

Die Drei – Gelb

Astrid Meiners-Heithausen (Photomalerei + Druckgraphik)  Ulla Hoppe (Textilkunst)
Haus Bachem, Drachenfelsstraße 6, 53639 Königswinter
9. – 24. Juli 2022, täglich 12:00 bis 17:00 Uhr (außer Dienstag, 19. Juli)
Vernissage 9. Juli 2022, 15:00 Uhr
Die KĂĽnstlerinnen sind anwesend.

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Am 28.4.22 habe ich hier in meinem Blog ĂĽber das Buch “ Das Kunsthandwerk ist Kaktus“ berichtet. Eine wunderbare Ergänzung zu diesem Thema ist der Bericht von Gudrun Heinz ĂĽber die Ausstellung „ACHTUNG – Kunsthandwerk“. Gönnen Sie sich eine Eiskaffee und genieĂźen Sie den Rundgang durch diese Schau.

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Wenn Sie mehr Arbeiten von meinem Mann sehen wollen: Er ist jetzt auf Instagram unter dem Stichwort „Zeichenspur“ zu entdecken.