Etwas zum Nachdenken!!!

Die Sprache der Erde, Gedanken zur Kunst
Ich möchte an dieser Stelle und heute auf einen Artikel hinweisen, der in der Kunstzeitung von Februar /März 2022, Nr.298 auf der Titelseite erschienen ist. Ich möchte das deshalb tun, weil diese Zeitung immer wieder sehr kritisch und in vieler Hinsicht den Kunstmarkt, die Situation der Künstlerinnen und Künstler und der Galerien und Museen beleuchtet und weil es lohnt , über die Kunst und ihre Aufgabe auch in diesen schwierigen Zeiten nachzudenken.

Ich habe diese Zeitung abonniert. Sie bekommen sie aber auch in vielen Museen umsonst.

Der Herausgeber Karl-Heinz Schmidt schreibt folgendes:

Schafft die Kunst sich selbst ab?

Höchste Zeit einen Notruf abzusetzen. Gefahr des Untergangs. Denn wohin man schaut, überall Symptome einer Entwicklung, die schnurstracks ins Abseits der Gegenwartskunst führt. Ohne eine echte Alternative sehen zu können. Man muss kein Schwarzmaler sein, um vor bildnerischen, wirtschaftlichen und politischen Tatbeständen zu warnen. Es scheint: die Kunst schafft sich selbst ab. War die Avantgarde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bemüht das Kunstwerk als sinnliches Objekt zu begreifen, beispielsweise auch von innovativen Ansprüchen geprägt, produziert nun eine Youngsterszene digitale Blendwerke, Datensätze der angesagten Marke NON FUNGIBLE TOKEN (keine vertretbare Wertmarke – meine Übersetzung) und erzielt damit Millionenumsätze.

Überhaupt der Kunstmarkt: Seit dem Wilden-Hype der Achtziger hat er sich nach und nach in eine Spekulationsbörse verwandelt, wo man – Beispiel Bansky – für ein bischen Schredderware rasch mal 1,4 Millionen Pfund zahlen muss, aber drei Jahre später reich belohnt wird. Sage und schreibe 16 Millionen Pfund.

Wo naheliegend Misstrauen keimt, wo sich vorsichtige Sammler bereits bewusst zurĂĽckhalten, kann es nicht wundern, wenn allerorten die Alten Meister eine Auftrieb erleben… was wurde in den vergangenen Monaten nicht alles aus den Depots geholt und ins kunsthistorisch gefilterte Licht gehängt. Man geht auf Nummer sicher. Und vielleicht haben manche Museumsleute auch den Ehrgeiz, der Politik zu beweisen, dass man zu den Bildungseinrichtungen gehöre, nicht zu den Freizeitstätten, wie es während der Lockdown-Phasen fatalerweise festgeschrieben wurde.

Freilich darf man die Schuldigen fĂĽr die Misere nicht primär andernorts suchen. Man muss erkennen, dass es vor allen Dingen die Kunstszene selbst ist, die Verunsicherung und RĂĽckzug auslöst. Vom Turner Prize in London bis zur DOCUMENTA in Kassel: Der KĂĽnstler als Solist hat ausgedient. Kollektive sollen es nun sein, je kruder die Namen… desto besser fĂĽrs Renommee. In der Anonymität der sozial, ökologisch oder sonst wie, aber selten klassisch kĂĽnstlerisch engagierten Gruppen verschwindet freilich auch die Verantwortung des Individuums, wie sie frĂĽher fĂĽr die Maler und Bildhauer eine Selbstverständlichkeit war. Die verbleibenden Einzelgänger servieren weitere Argumente, dass das Zeitgenössische entbehrlich ist…

Alle tun so als ginge es um Kunst. Dabei spielt sie allenfalls noch eine irrelevante Nebenrolle.“



Ein Text, den man auch gerne mehrmals lesen darf und der Grund genug ist, wieder einmal die Rolle der Kunst in der heutigen Gesellschaft zu analysieren, zu ĂĽberprĂĽfen und neu zu definieren. Das gilt fĂĽr jede Art von Kunst, auch fĂĽr die Textilkunst und die eigene Arbeit.




Kleine Textilcollagen

An dieser Stelle soll aber auch weiter geschaut werden. Kleine Textilcollagen habe ich Ihnen ja bereits auf diesem Blog vorgestellt. Schauen Sie doch noch mal ein wenig genauer hin. Ich hoffe, auch die weiteren gefallen Ihnen:



































Alle zusammen werden auf eine Wildseide aufgenäht.


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