Meine Farbforschungen in den letzten Wochen bezogen sich auf die Erden meiner Heimat. Dreizig Proben habe ich genommen und ich war erstaunt, in welcher Vielfalt die Erdfarben daher kommen.

Bei der Untersuchung der Erden kam mir in den Sinn, wie die Farben zu ihren Namen gekommen sind.
Bei den Erden findet man Namen, die sich aus dem Fundort ableiten: Siena zum Beispiel. Dies waren bis in die 40iger Jahre Erdpigmente aus der Gegend um Siena in der Toskana. Diese Fundstätten sind mittlerweile erschöpft und es werden nun an anderen Stellen diese Pigmente abgebaut oder auch synthetisch hergestellt. Siena war eine der Farben, die schon in den Höhlenmalereien benutzt wurden.
Ich habe meinen Farben folgende Namen gegeben:
1 holzbraun
2 ockergelb
3 ockergelb dunkler
4 holzbraun
5 gelbbraun
6 holzbraun/grau
7 gelbbraun/ mehr gelb
8 strohgelb
9 holzbraun
10 holzbraun dunkel
11 leberbraun/ ein bischen gelb
12 rotorange
13 samtschwarz
14 ockergelb
15 raulederorange
16 haarbraun
17 schwarzbraun/mehr braun
18 gelbbraun dunkel
19 ölgrün
20 braunrot
21 gelbbraun dunkel
22 ockergelb
23 holzbraun dunkel
24 holzbraun
25 ockergelb dunkel
26 gelbbraun
27 holzbraun/grau
28 gelbgrau
29 holzbraun dunkler
30 raulederorange
Wie bin ich zu diesen Namen gekommen? Ich hätte mir ja auch ganz andere ausdenken können zum Beispiel zimmermannstraßenbraun oder in der borbeck rot. Dann hätte ich sie nach dem Fundort benannt. Damit kann sich aber niemand vorstellen, wie sie wirklich aussehen.
Wie hat man sich auf Farbnamen verständigt, die eine Art Allgemeingültigkeit besitzen? Wofür waren diese Farbbezeichnungen von Bedeutung? Seit wann gibt es ein System, daß den Farbbezeichnungen zu Grunde liegt? Hat sich das System verändert und wenn ja wie?
Diese und viele andere Fragen zu Naturfarben beantwortet das folgende Buch sehr umfassend.

Die Geschichte der Namensgebung wird ausführlich beschrieben, vielen Aspekten der Benennung auf den Grund gegangen. Das könnte sehr trocken daher kommen. Aber da sind ja dann noch die Farbtafeln, die näher auf die Farben eingehen. An die hundert werden durch tierische, pflanzliche und mineralische Beispiele definiert und der Farbton festgelegt. Das ist sehr spannend und informativ. Schauen Sie doch einfach mal hier vorbei und blättern Sie ein wenig im Buch!
Ich habe versucht, meine Farben nach diesem Buch zu bestimmen. Das war gar nicht so einfach, denn die Nuancierung der Naturfarben steht vor dem Druck in einem Buch.
Wie es mit meinen Untersuchungen weitergeht, lesen Sie im nächsten Blog. Ich möchte ja mit den Pigmenten malen, also brauche ich ein Mittel, daß die Farbpigmente an den Trägergrund bindet.