Seit fünf Jahren oder länger entstehen in unregelmäßigen Abständen Serien rund ums Taschentuch. Stofftaschentücher flattern mir fast schon von selbst ins Haus, denn sie wissen, dass ich sie behutsam bewahre, genau betrachte und nach Möglichkeit passend interpretiere. Es sind bisher weiße Damentaschentücher aus Stoff mit und ohne Spitzenrand und auch die ein oder anderen Herrentaschentücher bei mir angekommen. Aktuell liegen noch sicher an die dreizig weiße Stofftüchlein in meinem Reservoir. Sie sind alle schon benutzt worden, wahrscheinlich von Müttern, die ihren Kinder damit die Nase geputzt oder den Mund abgewischt haben. Vielleicht sind es aber auch Taschentücher, die im Handtäschchen mit in die Kirche genommen wurden oder zu besonderen Anlässen, vielleicht als die Tochter oder der Sohn verreisten, ihren Einsatz fanden, z.B. um hinter dem Zug oder dem Auto herzuwinken. Viele der Taschentücher sind schon ganz dünn „gelebt“, mit Löchern oder Rissen. Was mögen für Geschichten dahinterstecken? Wenn sie doch ein wenig erzählen könnten…

Ich habe in der ersten Serie nicht die Taschentücher und die Fläche für sich stehen lassen, sondern mit zusätzlichem Material die Komposition ergänzt. Schauen Sie selbst:

Dann habe ich mich der Herausforderung gestellt, kein zusätzliches Material zu ergänzen sondern nur das Tuch und das Garn, altes rotes Handarbeitsgarn, einzusetzen.

Warum nenne ich diese Arbeiten Poesie des Augenblicks? Nun, sie sind alle „nebenher“ entstanden, sozusagen als Skizzen für größere Werke. Ein, maximal zwei Abende dauerte die Ausarbeitung, also doch nur wenige Sekunden, wenn überhaupt, im Universum.

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Ausstellungen:

Schauen Sie doch wieder einmal bei Gudrun Heinz vorbei, die sehr viele interessante Ausstellungen vorstellt: https://blog.bernina.com/de/2019/05/ausstellungstipps-juni-2019/

Im Partout^® Kunstkabinett findet eine neue Ausstellung unter dem Titel „Sommerfrische“ statt. http://www.partout-kunstgeschichte.de